Mark Fisher zeigt in seinen Essays, dass uns Gespenster einer Zukunft heimsuchen, die sich nicht einstellen will. Spuren dieser verlorenen Zukunft findet er bei David Peace, Goldie, John Le Carré, Christopher Nolan, Joy Division, Ghost Box, Burial und vielen anderen.
Musik
Seit 50 Jahren dreht sich nun schon Highway 61 Revisited auf den Plattentellern der Welt, aber Mark Polizzottis Buch zeigt all das auf, was man bisher überhört hat. Mit seinen durchdachten und kompetenten Analysen fasst er das Wissen über das Album zusammen und fügt neue Ideen und Details hinzu. Damit trägt er zu einem tiefen Verständnis darüber bei, wie dieser Meilenstein in der Musikgeschichte entstand. Das Buch bietet eine eigenwillige, fesselnde Einführung und beschert allen Dylan-Fans einige neue Einsichten.
Zwischen Country und Free Jazz, Johnny Cash und 39 Clocks und einem Konzert in Dachau, geht es selten um das Abhaken von Aktuellem, aber immer um das Schreiben an sich, als wäre der Musikbericht eine Short Story oder das Kapitel eines Romans. Ein Lesebuch: für alle, die nicht eine Schublade, sondern Musik lieben.
»Der nicht nur ungewöhnlich geschmackssichere, sondern mit selten gewordener Leidenschaftlichkeit keinem Streit aus dem Weg gehende Konzertveranstalter« (Berliner Zeitung) Berthold Seliger rechnet scharf, aber sachlich mit der Musikindustrie ab.
Pulp war die beste britische Band der neunziger Jahre. Weltruhm erlangte sie mit Hits wie »Common People« oder »Disco 2000«. Besonders die Texte ihres Sängers Jarvis Cocker macht sie so unvergleichlich. Owen Hatherley weist nach, dass die für Britpop eigentlich viel zu gesellschaftskritischen und beißenden Songtexte eine literarische Qualität haben und dass die Themen Klassenkampf, Sex und Urbanismus im Pop selten eindringlicher behandelt und unterhaltsamer miteinander verknüpft wurden. Die heruntergekommene Industriestadt Sheffield ist Kulisse und Inspiration für die erbarmungslosen Sozialdramen, die sich auch noch in ihren Liedern abspielen, als sie längst alle in London wohnen. Wie kein zweiter englischer Popsänger zeichnet Jarvis Frauenfiguren mit Empathie und ergreift für sie Partei. Die Antithese zum machistischen Lad, wie er durch Oasis repräsentiert wird.
Mit seinen gnadenlos subjektiven Urteilen und vehementen Verurteilungen, Beleidigungen und großen Lobeshymnen war er der Gonzo-Autor des Rock-Journalismus, der wie kein anderer die Faszination und die Anziehung der neuen Musik analysierte. Lester Bangs ist eine echte Neuentdeckung. Seine Texte haben trotz eines zeitlichen Abstands von dreißig Jahren nichts von ihrem Schwung und Glanz eingebüßt.
“Hellfire ist das schönste Buch, das je über einen Rock’n’Roll-Musiker geschrieben wurde – keines kommt ihm auch nur nahe.” Greil Marcus