Claudius Seidl schreibt im Feuilleton nicht nur über Politik – aber wenn er über Politik schreibt, dann sind das Essays und Polemiken, mit denen die Politik nicht gerechnet hat. Weil Programme, Parolen, Meinungen das Eine sind. Und es ihm aber um das Andere geht: um Images und Inszenierungen, um Rhetorik, Geschichte und die geistigen Grundlagen einer Politik, die viel zu selten wirklich weiß, was sie da sagt und tut. Seidl schreibt über Drogen und deren Legalisierung, über die Angst der Deutschen vor dem Atomkrieg, übers Gendern, die Elitenfeindschaft, den Antisemitismus im postkolonialen Kunstbetrieb. Er tut das frei von Ideologie; es kann aber passieren, dass die Texte den Konservativen zu konservativ sind, den Liberalen zu liberal, den Linken zu links.
»Hier geht es um die Voraussetzungen von Politik und nicht um das politische Geschäft als solches. Es sind Texte, die bleiben, weil jedes politische Ereignis dem Autor Anlass gibt, sehr Grundsätzliches zu verhandeln: Das leere Ressentiment im titelgebenden Essay Anstiftung zum Bürgerkrieg zum Beispiel, mit dem seit einiger Zeit Kulturkämpfe geführt werden.« (Adam Soboczynski, Die Zeit)
»Claudius Seidl blickt unbefangen von links nach rechts, ist kritisch gegenüber den Medien und den Gebaren und Verlautbarungen der Politik. Besonders unnachsichtig ist er aber mit denen, die für ihre selbstverschuldete Selbstverdummung Medien und Politik verantwortlich machen.« (Erhard Schütz, Freitag)
»Als wäre Walter Benjamin immer noch da und würde immer noch über Straßen, Menschen und die Gedanken anderer Leute schreiben.« (Maxim Biller)
»Claudius Seidl ist für mich der James Brown des deutschen Journalismus. Godfather of Stil. Er groovt, amüsiert und inspiriert seinen Leser, es doch auch einmal mit dem weitestmöglichen Horizont und der schönstmöglichen Freiheit zu probieren.« (Jörg Thadeusz)