Warum wurde der Holocaust erst vergleichsweise spät, seit den Siebzigern, als »Hauptereignis des Nationalsozialismus« (Claude Lanzmann) begriffen? Weshalb schwindet dieses Wissen seit einigen Jahren wieder? Was sind die Bedingungen von Erkenntnis über den Holocaust und der Erinnerung daran?
Florence Schulmann ist kurz vor Kriegsende im KZ Bergen-Belsen geboren. Sie berichtet hier zum ersten Mal von ihrem Leben als »Überlebende ohne Erinnerungen«. Erst kurz vor ihrem Tod erzählten die Eltern von ihrer polnischen Heimatstadt, ihrer großen Familie und von der Deportation, die sie als einzige überlebt hatten.
Ein Reader zum 80. Geburtstag Wolfgang Pohrts am 5. Mai 2025
(und zum 206. Geburtstag von Karl Marx) ruft dieses Buch noch einmal in Erinnerung, dass es einmal jemanden gab, dessen Gesellschaftskritik auf der Höhe seiner Zeit war, und immer noch gelesen werden sollte, wenn man die noch junge Vergangenheit begreifen will, um einschätzen zu können, was noch alles auf einen zukommt.
Seit 10/7 macht ein neues Schlagwort die Runde: Siedlerkolonialismus. Es bezieht sich keineswegs nur auf jüdische Siedlungen außerhalb Israels, sondern auf den Staat selbst. Menschen europäischer Herkunft – denn als solche gelten Israelis in diesem Konzept – hätten kein Recht, irgendein Land anderswo in der Welt auf Kosten der dort lebenden Bevölkerung zu besiedeln.
»Hughes liefert nicht nur eine klare und vernichtende Kritik des typisch amerikanischen Hautfarbenspiels, das uns in so vieler Hinsicht schadet, sondern auch eine verlockende Vision dessen, was wir gemeinsam erreichen könnten, wenn wir endlich aufhörten, dieses Spiel zu spielen.« (Thomas Chatterton Williams, Autor von »Selbstporträt in Schwarz und Weiß«)
Ein schlüssiger Nachweis, dass das Frau-Sein alles andere als eine Identität ist. Der Band übt Kritik an zeitgeistigen feministischen Versuchen, die hierarchische Geschlechterordnung schlicht über abweichende Identitätsentwürfe zu überwinden. Dem entgegen werden eigene materialistische und psychoanalytische Analysen gestellt.
Heute will jeder ein Paria sein, Narzissmus und Opferwettbewerb stehen hoch im Kurs. Werden die in Angst und Empfindsamkeit erzogenen jüngeren Generationen in der Lage sein, sich der chaotischen Welt von morgen zu stellen?
Venedig, April 2024. Internationale Kunstbiennale: Der irische Performancekünstler Aaron Geldof geht an einem Kreuz in Flammen auf – für die Freiheit Palästinas; ein Opfertod. Schnell haben Medien und Politik in Deutschland das eigentliche Motiv seines Martyriums erkannt: Judenhass. Für Geldofs engsten Vertrauten aber, den Kulturjournalisten Enzo Bamberger war der Flammentod in Venedig nur eines: Kunst. Im Auftrag seiner britischen Zeitung begibt er sich auf eine Reise in die Untiefen des Kunstbetriebs
»Seit 1967 sind die palästinensischen Flüchtlinge bösartig getäuscht worden von ihrem selbsternannten Führer, diesem hässlichen kleinen Mann mit seinem Zweitagebart, seinem gruseligen Lächeln und den theatralischen Guerillaklamotten, Jassir Arafat. Niemand hat ihn gewählt, und kein Palästinenser wagt es, sich zu widersetzen; Andersdenkende werden ermordet.« (Martha Gellhorn, 1961)
Populismus ist weniger ein Programm als ein Politikstil. Die Krisen der letzten Jahre waren nicht die Ursachen seines Aufstiegs, sondern die Katalysatoren bei der Herausbildung eines neuen Parteiensystems.
Neben dem Schwerpunkt über das »Zeitalter des Populismus« gibt es einen weiteren Schwerpunkt über das antisemitische Massaker vom 7. Oktober 2023 und seine Folgen – sowie Texte zu anderen aktuellen Fragen, zeitlosen Problemen, Prosa und Lyrik.