
Die Vertreter des neuen Antirassismus behaupten, an den Tatsachen im Zusammenhang mit Race lasse sich nichts ändern: Weiße Menschen seien rassistisch und schwarze Menschen nicht. Jede individuelle Bemühung, Brücken zwischen den Races zu schlagen, sei zum Scheitern verurteilt und letztlich sogar schädlich. In Farbenblind plädiert Coleman Hughes für eine Rückkehr zu den Prinzipien der US-Bürgerrechtsbewegung. Er zeigt, wie die Abkehr vom Ideal der Farbenblindheit eine neue Ära der Angst, Paranoia und Missgunst eingeleitet hat. Mit ihren drakonischen Benimmregeln, verfehlten Diversitäts- und Inklusionsprogrammen in Unternehmen und vergifteten Race-basierten Regelungen schadet die von Robin DiAngelo und Ibram X. Kendi populär gemachte neue Race-Lehre jenen, denen sie helfen will. An historischen wie aktuellen Beispielen zeigt Hughes die negativen Folgen »antirassistischer« Maßnahmen auf: von einer Notfallmedizin, die nach Race priorisiert, bis zu revisionistischen Darstellungen der US-Geschichte, die der Öffentlichkeit die Wahrheit vorenthalten.
»Hughes erstes Buch, in dem er seine Kritik des Antirassismus mitsamt einer ganzen Reihe an Lösungsvorschlägen und einem leidenschaftlichen Plädoyer für die Farbenblindheit zur Diskussion stellt. ... ein Buch, das derart scharf, reflektiert und problembewusst mit der antirassistischen Theorie und Praxis ins Gericht geht.« (Christian Voller, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
»Hughes liefert nicht nur eine klare und vernichtende Kritik des typisch amerikanischen Hautfarbenspiels, das uns in so vieler Hinsicht schadet, sondern auch eine verlockende Vision dessen, was wir gemeinsam erreichen könnten, wenn wir endlich aufhörten, dieses Spiel zu spielen.« (Thomas Chatterton Williams, Autor von »Selbstporträt in Schwarz und Weiß«)
»Der Autor kritisiert die Behauptungen vom fehlenden Fortschritt, hätten sich doch bei allen bestehenden Defiziten für Schwarze viele Verbesserungen ergeben. Abschließend macht Hughes mit polemischer Zuspitzung darauf aufmerksam, dass schwarze Menschen im Neorassismus selbst stereotypisiert würden, seien die ebendort doch von emotionaler Labilität geprägt. Bei alldem schreibt der Autor mit leichter Hand, immer an der idealisierten ›Farbenblindheit‹ als Lösungsmodell orientiert. Dabei scheut er vor eindeutigen Aussagen und klaren Verurteilungen nicht zurück. Gleichwohl werden gute empirische wie moralische Argumente von ihm vorgebracht, um die rückständige Ausrichtung der gemeinten ›Neorassisten‹ zu kritisieren.« (Armin Pfahl-Traughber, hagalil.com)
»Der US-amerikanische Journalist Coleman Hughes hat einen regelrecht therapeutischen Text über den ›verkappten Rassismus‹ von links geschrieben, also die Idee, durch die bevorzugte Behandlung Nichtweißer eine Art ›kosmischer Gerechtigkeit‹ herbeizuführen. Hughes arbeitet heraus, was sich dahinter wirklich verbirgt: der Bruch mit der Aufklärung und der Bürgerrechtsbewegung und die Wiederbelebung des Rassismus – nur unter umgekehrten Vorzeichen.« (Mathias Brodkorb, Cicero)