Edition Tiamat
Gerber, Jan

Das Verschwinden des Holocaust

Zum Wandel der Erinnerung

Das Verschwinden des Holocaust
Critica Diabolis 343
Paperback
336 Seiten
28.- Euro
ISBN 978-3-89320-330-7
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Die Erinnerung an den Holocaust schwindet. Seine Singularität wird zusehends infrage gestellt. Jan Gerber erinnert daran, dass sich die Erkenntnis von der Besonderheit des Verbrechens erst spät durchsetzte. Die Unterschiede zwischen Konzentrations- und Vernichtungslagern, zwischen Buchenwald und Birkenau, Belsen und Belzec, waren lange kaum jemandem bewusst. Auch die Erinnerung begann zeitlich verzögert. Der Holocaust bewegte sich erst seit den Siebzigern aus den Vororten des Gedächtnisses an den Zweiten Weltkrieg in sein Zentrum.
Jan Gerber geht den Ursachen dieser Entwicklung nach. Er fragt nach jenen Bedingungen von Erinnerung und Erkenntnis, die gegenwärtig zu erodieren scheinen. Dazu verbindet er die Gedächtnisgeschichte des Holocaust mit der Politik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Auf diese Weise werden die aktuellen Debatten über die Bedeutung des Holocaust, sein Verhältnis zu den Kolonialverbrechen und die Politik Israels historisch eingeordnet. Es entsteht eine integrierte Geschichte der Holocaust-Erinnerung.


Pressestimmen

»Sachlich argumentierend, in der Tendenz gleichwohl klar, bietet der gut lesbare Überblick über die Erinnerungsgeschichte des Holocaust wichtigen Hintergrund für den anhaltenden, auch durch den Gaza-Konflikt weiter virulenten Streit um die Singularität der Shoah.« (ekz Pressedienst)

»Jan Gerber zeigt in „Das Verschwinden des Holocaust“, wie brüchig und widersprüchlich die Erinnerung an die Schoa gewachsen ist – und warum ihre heutige Banalisierung weniger mit Gedenken zu tun hat als mit dem Verlust historischer Urteilskraft.« (Nico Hoppe, Cicero)

Verlagsvorschau Herbst 2025

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