Edition Tiamat
Cederström, Carl Spicer, André

Auf der Suche nach dem perfekten Ich

Ein Jahr in der Optimierungsindustrie

Auf der Suche nach dem perfekten Ich
Critica Diabolis 250
Aus dem Englischen von Norbert Hofmann
400 Seiten
22 Euro
ISBN 978-3-89320-227-0
Leseprobe

Auch wenn Cederström und Spicer bereit waren, außergewöhnliche (und manchmal geradezu gefährliche) Techniken auszuprobieren, so hatten sie doch bis dahin selten ein Fitnessstudio von innen gesehen, ganz zu schweigen von der Nutzung von Apps, die zur Steigerung der Konzentration Elektroschocks versetzen. Aber im Laufe eines Jahres, das sie für die Recherche dieses Buches verbrachten, trugen sie Stirnreifen, die ihre Meditation optimieren sollten, versuchten, ihr Gedächtnis zu stärken, indem sie Assoziationstechniken lernten (und scheiterten, in einem Verein für Hochbegabte aufgenommen zu werden), trainierten für Wettkämpfe im Gewichtheben, schrieben einen skandinavischen Kriminalroman, von dem sie (immer noch) hoffen, dass er ein Bestseller wird, nahmen an Motivationsseminaren und Tantra-Sex-Workshops teil, besuchten New-Age-Retreats und Männercamps, unterzogen sich einer Schönheitsoperation und experimentierten mit Vibratoren und Produktivitätsdrogen. André Spicer entblößte sich sogar in einem Londoner U-Bahn-Wagen, um mehr Aufmerksamkeit zu erregen.


Pressestimmen

»Die Autoren nehmen ihre Sache zwar ernst, sich selbst jedoch nicht immer allzu sehr. An keiner Stelle beschleicht einen jedenfalls das Gefühl, einer der beiden behielte die Wahrheit lieber für sich und tauche die eigene Performance in ein schmeichelhafteres Licht. Schönredner, Abwiegler, Angsthasen – das sind Cederström und Spicer gewiss nicht. Glücklicherweise tappen die Autoren nicht in die naheliegende Falle, einen übertrieben kultur- und gesellschaftskritischen Grundton anzuschlagen, was nicht heißt, das ihr Ausflug in die Optimierungsindustrie unkritisch wäre, im Gegenteil. Der Irrsinn des Selbstoptimierungswahns erschließt sich in jedem einzelnen Kapitel.« (Melanie Mühl, FAZ)

»Die beiden Autoren absolvierten ein einjähriges Programm, in dem sie jeden Monat ein neues Gebiet der Selbstverbesserung in Angriff nahmen. Sie bauten Muskeln bei CrossFit auf, machten Master-Cleanse-Flüssigdiät, nahmen an Achtsamkeits- und Yogakursen teil, testeten Prostatavibratoren, versuchten Standup-Comedy und gingen in ein Männercamp, wo nackt zu schreien und zu weinen zum Programm gehören. Das ist eine auf witzige Weise engagierte Erkundung gegenwärtiger Life-Hacking-Weisheiten, die von sportlicher und intellektueller Leistungsfähigkeit bis zu Spiritualität, Kreativität, Börsenhandel und Genuss reichen. Die Autoren wollen herausfinden, wie weit die Bereitschaft der Menschen geht, sich in höhere Wesen zu verwandeln.« (Alexandra Schwartz, New Yorker)

»Das Buch ist ein witziges Dokument des Scheiterns… Im Dienste der Wissenschaft scheut das Duo keine Peinlichkeit. Auf der Suche nach ihrem inneren Krieger laufen sie schreiend mit anderen nackten Männern durch den Wald, mästen sich mit 5000-Kilo-am-Tag-Diäten oder lassen sich für 2800 Euro ihre Kinnpartie aufpumpen.« (Nina Apin, taz)

»Ein wunderbares Buch, das die Wellness-Ideologie bloßstellt als das, was sie ist: eine dumme und scheußliche Phantasie von authentischer Selbstbeherrschung.« (Simon Critchley)

»Das Buch ist ein sozialwissenschaftliches Experiment, aber auch eine schöne, literarische Komödie der Kulturkritik.« (The Guardian)

Verlagsvorschau Frühjahr 2024

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