Edition Tiamat
Hauschild, Jan-Christoph

Das Phantom

Die fünf Leben des B. Traven

Das Phantom
Critica Diabolis 256
Hardcover
320 Seiten
24 Euro
ISBN 978-3-89320-233-1
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Im Jahr 1907 beschließt der 25-jährige Maschinenschlosser und anarchistische Gewerkschafter Otto Feige aus Ostbrandenburg, sich nicht länger mit seiner proletarischen Herkunft abzufinden. Er verwandelt sich in den vielbeschäftigten Schauspieler Ret Marut; 1916 in einen erfolgreichen Verleger. In Mexiko erlangt er ab 1924 literarischen Weltruhm. Er nennt sich jetzt B. Traven und behauptet, Matrose, Baumwollpflücker, Ölbohrer, Bäcker, Viehtreiber, Goldgräber, Farmer, Hauslehrer, Forschungsreisender und Medizinmann gewesen zu sein. Erst 1978 führt sein in den Akten des State Department entdecktes Geständnis zur Enttarnung des Phantoms.
Was bleibt, ist das Phänomen Traven: seine beeindruckende Intelligenz, seine erschreckende Bindungslosigkeit, sein ungeheurer Selbstentfaltungsdrang, sein gewaltiger künstlerischer und geschäftlicher Erfolg: Übersetzt in mehr als 24 Sprachen, haben seine Bücher eine geschätzte Gesamtauflage von 30 Millionen Exemplaren erreicht. Fast alle seine Romane und viele seiner Erzählungen sind für Kino, Rundfunk oder Theater adaptiert worden.

Traven-Chronik


Pressestimmen

»Es überzeugt … vollkommen, dass Hauschild Travens gezielt wechselnde Autorinszenierungen vor dem Horizont einer ausdifferenzierten, komplexen Medienkultur und Öffentlichkeit interpretiert, ja mitunter scheint er den Autor gar als einen bewusst agierenden Performancekünstler zu begreifen. Daraus wiederum ergeben sich reizvolle Assoziationsmöglichkeiten: Wie verhält sich B. Traven zu all den anderen Gestaltwandlern der modernen Literatur und Kunst? … Hauschilds erfreulich nüchternes Buch ist wegweisend, weil es B. Traven nicht bloß als einen exzentrischen „Fall” behandelt, sondern ihn als ein ebenso faszinierendes wie charakteristisches Phänomen der modernen Kultur erkennbar werden lässt.« (Kai Sina, FAZ)

»Das Verdienst von Hauschild ist, Orientierung in den verworrenen Pfaden eines Lebens zu geben, das trotz viel Flunkerei Abenteuer genug war. In weiten Teilen liest sich Das Phantom wie ein Krimi.«  (Tilmann Ziegenhain, taz)

»Jan-Christoph Hauschild durchforstete die Meldeakten des Ruhrgebiets, spulte sich die Finger wund beim Durchsuchen der auf Mikrofilm erhaltenen Zeitungen, entdeckte Polizeiakten über Otto Feige, fuhr schließlich nach Schwiebus. Er stieß auf die Fährte eines Mannes, der sich mit bemerkenswerter Energie selbst bildete, Gewerkschaftsfunktionär wurde, Arbeiterbühnen gründete und sich darüber neu erfand. Am Ende konnte Hauschild so das gesamte Leben schlüssig rekonstruieren, von der Geburt in Schwiebus bis zum Tod in Mexiko. Ja, B. Traven war Otto Feige, Ret Marut, Traven Torsvan und Hal Croves.« (Andreas Austilat, Tagesspiegel)

»Hauschild, ein Traven-Spezialist der intensiv zu dessen Biographie geforscht hat, hat in seinem Buch zahlreiche als gesichert geltende Informationen zusammengetragen und eine (fast) lückenlose Biographie geschrieben. Fotos aus verschiedenen Lebensabschnitten Feiges und Auszüge aus relevanten Dokumenten dienen der Veranschaulichung. Passenderweise erzählt er Travens/Feiges Biographie rückwärts – sie beginnt mit den Umständen seines Todes und endet mit Kindheit und Geburt.« (Gerd Bedszent, junge welt)

»B. Traven war Albert Einsteins Lieblingsautor. Zu seinen Fans gehörten so unterschiedliche Autoren wie Bert Brecht oder die Beats. Seine 12 Romane und zahlreichen Erzählungen wurden in 25 Sprachen übersetzt und weltweit in über 30 Millionen Exemplaren verkauft… Mit leichter Hand geschrieben und wissenschaftlich fundiert, liest sich Das Phantom wie ein Thriller und macht Lust, Traven neu zu entdecken… Wer Traven noch nie gelesen hat, findet in diesem Buch einen unterhaltsamen und spannenden Einstieg in eine literarische Welt, die den Angefixten nie wieder loslässt.« (Martin Compart, Blog)

»Der Germanist und Publizist Jan-Christoph Hauschild legt mit seiner Biographie ein Werk vor, mit der er seine exzeptionelle und innovative Studie „B. Traven – Die unbekannten Jahre“ (2012) exzellent erweitert und fortschreibt. [Ihm] gelang es…, die Kryptomanie des obsessiven Virtuosen des Verschwindens zu entschlüsseln.« (Albrecht Götz von Olenhusen, Zeitschrift Integrativer Europäischer Rechtsgeschichte)

»Legenden und Spekulationen über das Phänomen B. Traven schossen weiter ins Kraut. Heute, gut 50 Jahre später, sind wir schlauer. Das ist vor allem dem Düsseldorfer Literaturwissenschaftler Jan-Christoph Hauschild zu verdanken. In jahrelanger akribischer Kleinarbeit rekonstruierte er das Leben eines Autors, dessen Werke in 24 Sprachen übersetzt wurden und eine Auflage von über 30 Millionen Exemplaren erreichten. … Diesmal wählt der Autor einen erzählerischen Ton. Was mit dazu beiträgt, dass sich das Buch spannend wie ein Krimi liest.« (Walter Gödden, Westfalenspiegel)

»Hauschild hat seine Biografie klug angelegt. Indem er B. Travens Vita etwa nicht chronologisch nacherzählt, sondern seine Geschichte erst 1924 in Mexiko beginnen lässt […] wird sein Buch zu einer Art biografischem Whodunit. Erst nach und nach enthüllt Hauschild die Vorgeschichte Travens, gestützt auf vorzügliche Recherchearbeit und viele Zeitzeugnisse. […] Die Lust auf die Auflösung und der flüssige Schreibstil treiben an und machen das Buch zu einer unterhaltsam-lohnenden Lektüre.« (humanistisch.net)

»Akribisch entlarvt Hauschild die Legenden, die Traven um sich spann; er stöbert viele Quellen seiner Bücher auf, weist ihm auch einige Plagiate nach. Das liest sich oft wie ein Krimi.« (Eva Pfister, Lesart)

»Eine gut lesbare, handliche und doch höchst faktenreiche Biographie.« (Olaf Cless, fiftyfifty)

»Dass der Schriftsteller als Otto Feige auf die Welt kam, hat Hauschild vor einigen Jahren bewiesen. Das unterfüttert er nun umfangreich. So zeichnet die Biographie nicht nur eines, sondern gleich fünf wendungsreiche Leben nach… Ins Dickicht aus Legenden und Tatsachen endgültig Licht gebracht zu haben, das ist Jan-Christoph Hauschilds großes Verdienst.« (Tobias Prüwer, Jungle World)

»(Ein) mit wahrhaft detektivischer Akribie geschriebene(s) Buch. […] Hauschild begeht nicht den Fehler vieler Biographen, sich seinem Gegenstand unkritisch anzudienen.« (Rudolf Görtler, Fränkischer Tag)

Verlagsvorschau Frühjahr 2024

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