In seinem neuen Buch spürt der an der Universität in Stockholm arbeitende Soziologe Carl Cederström der gegenwärtigen Konzeption des Glücks nach, geht zurück zu ihren Anfängen in der europäischen Psychiatrie der frühen zwanziger Jahre, folgt den Spuren des Glücks in die Beat-Generation und untersucht, was Ronald Reagen und Donald Trump darunter verstehen. Cederström sagt, dass Glück heißt, »authentisch« zu sein, nach körperlichem Wohlempfinden zu streben und eine einzigartige Individualität zu kultivieren. Aber in den letzten fünfzig Jahren wurden diese einst revolutionären Ideen von Konzernen und der Werbung übernommen, die uns dazu treiben, ein Leben zu leben, das immer unerfüllter und narzistischer wird. Aber im Zeitalter des Neoliberalismus und der sozialen Trennung greift der Traum vom Glück immer mehr um sich. Es gibt eine Vision vom guten Leben, die ein größeres Engagement in der Welt fördert, um unseren Platz in ihr zu finden, und über den Individualismus und Hedonismus früherer Generationen hinausgeht.
»Glück ist heutzutage Big Business – und große Politik. Aber wie Cederström in diesem scharfsinnigen und fesselnden Buch enthüllt, ist seine jüngere Geschichte verstörend. Indem er Humor mit einer dringend nötigen Skepsis verbindet, zeigt er, dass in einer Welt des Glücks nicht alles rosig ist.« (Darrin M. McMahon)
»Das Buch ist eine gutgeschriebene, anschauliche und kritische Studie jener Phantasie, die sich im Innersten unserer Kultur breitgemacht hat.« (Eva Illouz)
»Akribisch, wie ein Krimi, zeichnet Cederström die Transformation eines Traums in eine „wachsende Kultur der Selbstsucht“ nach. Von Schriftstellern wie Henry Miller oder der Beat Generation um Alan Ginsberg und William S. Burroughs zum Kult erhoben, sorgen Psycho-Gurus wie Werner Erhard mit ihren Schulungsprogrammen dann dafür, dass die Schlagwörter der Revolution und Befreiung in die kapitalistische Unternehmenskultur Einzug finden. Dass alle Menschen unabhängig von ihrer sozialen Situation erfolgreich sein könnten, sei zentral für die neoliberale Phantasie, auf deren Grundlage Politiker wie Ronald Reagan in den 80ern begannen, den Einfluss des Staates zurückzufahren.« (Deutschlandfunk Kultur)
»Die zentrale These Cederströms trifft den Kern einer Idee von Glück, die das Individuum über alles stellt. Glaubt man dem Buch, ist sie inzwischen weitgehend ruiniert.« (Benjamin Moldenhauer, Neues Deutschland)