Edition Tiamat
Adler, Laure

Die Reisende der Nacht

Über das Altern

Die Reisende der Nacht
Critica Diabolis 313
Broschur, aus dem Französischen von Barbara Heber-Schärer
184 Seiten
30 Euro
ISBN 978-3-89320-295-9
Erscheint: 18.09.2023
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»Es ist ein Reisetagebuch in das Land, das wir alle eines Tages bewohnen werden, das Land, von dem wir nicht wissen, wie wir es nennen sollen: das Alter? Die Worte entziehen sich. Schämen wir uns in unserer Gesellschaft dafür, älter zu werden? Mehr als fünfzig Jahre nach Simone de Beauvoirs meisterhaftem Werk über das Alter versuche ich, das Wesen unserer Endlichkeit erfahrbar zu machen. Dieses Buch ist keinesfalls ein Ratgeber für gutes Altern, sondern eine subjektive Beschreibung dessen, was es bedeutet, alt zu werden, sowie ein Aufschrei der Wut über das, was die Gesellschaft den Alten antut. Das Alter bleibt ein Unwort. Simone de Beauvoir hatte Recht: Es ist eine Frage der Zivilisation.« (Laure Adler)


Pressestimmen

»Laure Adler befasst sich in ihrem Buch „Die Reisende der Nacht“ mit dem schambesetzten Vorgang des Alterns und Sterbens. In einer Gesellschaft, die dem Jugendkult frönt, wird der fragile und gebrechliche Mensch als Ballast betrachtet. Dass unser Umgang mit dem Alter und Tod immer auch eine Frage sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Macht ist, zeigt Laure Adler in aller Deutlichkeit auf.« (Ute Cohen, Die Welt)

»Die französische Feministin Laure Adler führt gedanklich Simone de Beauvoirs Werk ›Das Alter‹ fort – und stellt fest, dass sich die Befunde vom Altern als ›geheimer Schande‹, mit einer umfassenden gesellschaftlichen Geringschätzung der Alten und zunehmender finanzieller Ungleichheit noch verschlimmert haben. ... Eine intellektuelle Erkundung der Erfahrung des Alterns und des Altseins. Zugleich ist das Buch auch eine politische Anklage und eine kämpferische Einladung, sich gegen die systematische ›Dehumanisierung von Altersstufen‹ und das allumfassende Diktat der Jugend aufzulehnen.« (Nina Apin, taz)

»Adler plädiert für ein neues Nachdenken über den Ort der Alten in der Gesellschaft. Sie ruft die Babyboomer dazu auf, ›nicht mehr die Sprache ökonomischer Leistungsfähigkeit zu sprechen, die das individuelle Schicksal unter sich begräbt‹ und sich alternd ›die eigene Existenz wieder anzueignen‹. Voller Gefühl ist dieser Essay – und voller Sätze, die zum Ausgangspunkt eigenen Nachdenkens über das Altern werden können.« (Werner van Bebber, Tagesspiegel)

»Die Autorin nimmt die Leser mit auf eine Reise, die weit über das rein Physische hinausgeht und tiefe Einblicke in die emotionalen, sozialen und kulturellen Dimensionen des Älterwerdens bietet. Sie ermöglicht den Lesern, die subtilen Facetten dieses Lebensabschnitts zu verstehen, beleuchtet soziale Missstände und Vorurteile, die oft mit dem Älterwerden einhergehen, und fordert zur Reflexion über diese gesellschaftlichen Normen auf. Dies umfassende Werk öffnet die Augen für die Realität des Älterwerdens und ruft dazu auf, Vorurteile zu überdenken und eine respektvollere und integrativere Gesellschaft für ältere Menschen zu schaffen. Es ist eine kritische Stimme, die für die Würde und Anerkennung älterer Menschen eintritt und zur Sensibilisierung für die Herausforderungen aufruft, denen sie gegenüberstehen.« (Bibliomaniacs)

»Das eigentlich Schöne an diesem Kompendium aber sind die Anekdoten und Geschichten von den Alten selbst und über sie.« (Silvia Ottow, Neues Deutschland)

»Eine sensible und aufgeklärte Reflexion, ein überzeugender Essay.« (Marie Claire)

»Schöne, starke und poetische Prosa.« (Lire)

»Laure Adler greift eines der stärksten Tabus unserer Gesellschaft an.« (Les Echos)

Verlagsvorschau Frühjahr 2024

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