»Ich hoffe, ich bekomme die Gelegenheit, die Wahrheit über das zu schreiben, was ich gesehen habe.“ (George Orwell, Barcelona, 9. Mai 1937)
George Orwell wurde mit Farm der Tiere und 1984 einer der weltweit bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Zuvor jedoch war er in Burma Polizeibeamter zur Zeit der britischen Kolonialherrschaft, erfuhr die soziale Realität von Armut, Obdachlosigkeit und lausig bezahlter Arbeit am unteren Ende der Gesellschaft am eigenen Leib und kämpfte als Freiwilliger auf Seiten der Republikaner gegen die FrancoFaschisten im Spanischen Bürgerkrieg. Orwell schuf eine neue Form von Literatur, die in der eigenen Erfahrung und ihrer konkreten Betrachtung gründet. Programm, Formgesetz und Inhalt dieser Literatur ist die Suche nach einem wahren Ausdruck für das Gesehene und Erlebte. Orwells Romane, Erzählungen und Essays stellen Wirklichkeit scharf umrissen dar, entfalten eine (Ideologie-)Kritik von Wahrnehmung und Welt, geben zugleich aber auch die Mittel an die Hand, diese Kritik selbst zu leisten und ermöglichen es, uns zuzusehen, worin wir sind. Das Buch erkundet Entwicklung und Methode von Orwells Schreiben im Detail und zeigt, warum sein Werk von universaler Bedeutung war, ist und bleiben wird.
»Indem er sich zu lügen weigerte, auch soweit wie nur möglich gegenüber sich selbst, und durch seine Entschlossenheit, nach der schwer zu erfassenden, aber nachweisbaren Wahrheit zu suchen, zeigte er, wie viel ein Mensch erreichen kann, der die Qualitäten intellektueller Redlichkeit und moralischen Muts in sich vereint.« (Christopher Hitchens)
»Dominic Angeloch gelingt es in beeindruckender Weise, die Prägungen des frühen Orwell zum Ausgangspunkt einer detailreichen, fundierten und dabei ungemein lesbaren Biografie- und Werkanalyse zu machen und dabei eine Tiefe zu erreichen, die nicht nur das eingeschränkte Bild des Autors von 1984 anreichert, sondern auch zu einer Gesamtpoetologie vordringt, die zugleich literaturtheoretische Tragweite hat. So bleibt zu hoffen, dass Angelochs Buch zum Standardwerk in der Beschäftigung mit George Orwell avanciert und viele seiner bisher eher übersehenen frühen Texte neu gelesen, eingeordnet und als durch und durch ambitionierte und hellsichtige Werke eines immer wieder aktuellen Autors begriffen werden.« (Simon Scharf, literaturkritik.de)
»Das Buch ist Anlass, Orwell mit ganz neuen Einsichten zu lesen, am besten, wie der Autor kritisch gleich zu Beginn ausführt, in der Originalsprache, denn die deutschsprachigen Übersetzungen sind nicht wirklich brauchbar. Bei Orwell gibt es noch viel zu entdecken (und zu lernen), was die Lektüre dieses wertvollen Buches eindrucksvoll vor Augen führt.« (Sebastian Klauke, Rosa-Luxemburg-Stiftung)