Zeit meines Lebens habe ich Pop geliebt und gehasst. Pop war hier Befreiung und da Unterdrückung, hier Explosion der Wahrhaftigkeit und dort Implosion der Verlogenheit. Pop bewahrte das innere Kind und förderte die Vergreisung, Pop rebelliert und korrumpiert. Pop konstruiert die kleinen Unterschiede der Klassen und setzt sich über die gesetzten Grenzen hinweg. Pop ist universal, regional und national; Pop macht einfach alles mit, denn es ist der Ausdruck des Kapitalismus in der Demokratie, wie es der Ausdruck der Demokratie im Kapitalismus ist. Ohne Pop würde es diese prekäre Einheit gar nicht geben, und ohne Pop wären die Spannungen zwischen beiden nicht auszuhalten. Zugleich aber reagiert Pop auf die Brüche und Widersprüche, wie es keine »Hochkultur« und keine Wissenschaft kann. Jede Erkenntnis und vor allem Selbsterkenntnis einer Gesellschaft ist in ihrem popkulturellen Sektor »irgendwie« schon da. Pop ist das Klügste und gleichzeitig das Dümmste, was wir haben und was wir kennen.
»Georg Seeßlen hat mit einer Vehemenz Sätze auf die Seiten gebrettert, die in der gern ironisch abgesicherten Popkritik nur selten zu finden sind … Seeßlen schreibt in einer Weise, die gar nicht im engeren Sinne überzeugen will, sondern nach einer wirklich Auseinandersetzung verlangt. Ein Angebot, Gedanken mitzudenken, die hier sozusagen ohne Geländer entfaltet werden. Verborgen hinter den kompromisslosen Sätzen wirkt eine Lust am dialektischen und das heißt hier eben auch am spielerischen Denken.« (Benjamin Moldenhauer, Spiegel Online)
»Georg Seeßlen, einer der sensibelsten Seismografen unserer Kultur, hat einen fulminanten Abgesang auf die Popkultur veröffentlicht.« (3sat-Kulturzeit)
»Das ist Seeßlens großes Thema: die Dialektik von Kulturindustrie und Pop, die Dialektik von Revolution und Geschäft, von Befreiung und Unterdrückung. Und so zieht er den Bogen von Brecht über Foucault bis zum Hauntologen Mark Fisher, der Pop ja zuletzt vor allem etwas Gespenstisches diagnostizierte.« (Stefan Maelck, MDR Kultur)
»Das Kapital schafft sich eine Welt nach seinem Bilde. Bei Seeßlen kann man nachlesen, was dabei alles unter die Räder kommt.« (Simon Mayer, kritisch-lesen.de)
»Georg Seeßlen, der renommierte Münchner Filmkritiker, Autor und Essayist, spürt 50 Jahre nach 1968 dem nach, wofür Pop einst stand – Aufbruch, Rebellion, Freiheitsversprechen, Grenzüberschreitung, Subkultur, Linkssein. Doch er findet wenig, was ihm noch Hoffnung gibt. Da sind nur noch dem neoliberalen Diktat unterworfene Peinlichkeiten oder eine Popkultur, die zur Beute der gegenwärtigen rechten Wende geworden ist.« (Dominique Bloedner, Badische Zeitung)
»Dieses mit einer lakonischen Emphase geschriebene Buch ist ob seiner panoramatischen Perspektive mit großem Gewinn zu lesen.« (Stefan Michalzik, Frankfurter Rundschau)
»Was es […] bräuchte, behauptet Seeßlen mit viel Pessimismus des Verstandes und umso mehr Optimismus des Willens, ist die Kritik. Im Falle der Popkultur bedeutet dies eine „Kritik des Lebens, der Macht, der Liebe, der Ausbeutung und der Gewalt.“« (Kristoffer Cornils, fixpoetry)
»Seeßlens Texte sind klug konzipiert, haben fachliche Tiefe, sind dabei aber keineswegs akademische trocken, sondern über weite Strecken unterhaltsam und informativ.« (Dennis Schütze, amazon)
»Seeßlen weiß einmal mehr zu begeistern mit Reflexionen über sein Lieblingsthema: Popkultur.« (Tobias Prüwer, :logbuch/Kreuzer)