Edition Tiamat
Fourest, Caroline

Lob des Laizismus

Lob des Laizismus
Critica Diabolis 305
Paperback, aus dem Französischen von Mark Feldon und Christoph Hesse
296 Seiten
26 Euro
ISBN 978-3-89320-288-1
Leseprobe Bestellen

Von Fundamentalisten bedrängt, in angelsächsischen Medien karikiert und verspottet, ist der Laizismus weltweit zum Gegenstand eines leidenschaftlich geführten Streits geworden. Alles Mögliche wird in ihn hineininterpretiert. Die einen wollen den Laizismus verharmlosen, ihn dem Islam anpassen oder gleich ganz abwickeln. Die anderen kämpfen für ein Verbot der Verschleierung an Stränden oder Universitäten. »Weder Kapitulation noch Verfolgung«, sagte Ferdinand Buisson, einer der Väter der laizistischen Schule. Das ist das Motto dieses Buches. Es setzt sich gegen Unterstellungen zur Wehr und wirft ein Licht auf den Kulturkampf, den Aktivisten nach amerikanischem Vorbild führen. Caroline Fourest zeichnet die Geschichte des Gesetzes von 1905 und der nicht-konfessionellen Schule bis heute nach und beleuchtet die Bruchlinien. Sie legt ein Manifest für eine wirklich laizistische Politik vor, die dem Geist der Trennung von Staat und Religion verpflichtet ist. Und sie verteidigt das französische Modell des Laizismus. Der Laizismus ist kein Schwert, sondern ein Schild.

»Weltweit gibt es sehr viele Menschen, die davon träumen, in einem Land zu leben, in dem die Religion und die Politik stärker voneinander getrennt sind. Wir sehen, was gerade im Iran passiert. Das dortige System ist ein eindrückliches Beispiel für das exakte Gegenteil von Laizismus. ... Es gibt jedoch viele Wege, die zum Laizismus führen, weswegen ich nicht behaupte, dass derjenige, den wir in Frankreich gefunden haben, für alle gut ist. Aber ich bin wirklich froh, in einem Land zu leben, das diesen Weg gegangen ist.« (Caroline Fourest in einem Interview mit Vojin Saša Vukadinović im Schweizer Monat, Dezember 2022)


Pressestimmen

»Was Fourest sonst bevorzugt: große Thesen, scharfkantige Urteile, lautstarken Streit. Die Faust auf den Tisch ist legitim, will man Werte wie den Laizismus schützen – und das ist nötig. Frankreich befindet sich in einem Kampf, den man hierzulande sträflich unterschätzt: Zwischen 1979 und 2021 haben in Frankreich 82 islamistische Attentate mit über 330 Toten stattgefunden. Der Fall des ermordeten Lehrers Paty hat gezeigt, dass Entmutigung und schleichende Kapitulation drohen. Da ist Gegenwehr angezeigt. (…) Die Grundthese überzeugt, dass der Laizismus, wie er sich in Frankreich herausgebildet hat, grundsätzlich funktioniert und einer aktiven, passionierten Umsetzung bedarf.« (Niklas Bender, FAZ)

»Fourest argumentiert als Linke ­radikal antirassistisch, wägt zuweilen ab und kommt gelegentlich zu erstaunlichen Ergebnissen.« (Hannah Wettig, Jungle World)

»Es handelt sich weniger um eine differenzierte und strukturierte Erörterung, mehr um eine kantige und laute Streitschrift. « (Armin Pfahl-Traughber, Humanistischer Pressedienst)

Verlagsvorschau Frühjahr 2024

Verlagsvorschau Frühjahr 2024