
Kathleen Stock befasst sich mit den philosophischen Ideen, die zur Annahme einer Geschlechtsidendität geführt haben, und überprüft jede einzelne davon: Von Simone de Beauvoirs These, man werde nicht als Frau geboren, sondern zu einer solchen gemacht (eine Bemerkung, die laut Stock fehlinterpretiert und umfunktioniert worden ist), bis hin zu Judith Butlers Diktum, dass Sprache die biologische Wirklichkeit nicht beschreibe, sondern erst hervorbringe. Stock widmet sich der Rolle des biologischen Geschlechts in diversen Kontexten, darunter in Räumen und in Ressourcen, die lediglich Frauen zur Verfügung stehen, sowie im Gesundheitswesen, in der Epidemiologie, in der politischen Organisierung und in der Datenerhebung.
Material Girls ist ein anschauliches, menschliches und feministisches Plädoyer für das Bewahren der Fähigkeit, über die Wirklichkeit zu diskutieren, und schließt mit der positiven Vision einer Zukunft, in der Transmenschen und Feministinnen zusammenarbeiten, um politische politische Forderungen durchzusetzen.
»Das Buch ist kein Skandaltext, sondern eine lesenswerte, an vielen Stellen auf die Präsentation alternativer Sichtweisen angelegte, im Ergebnis liberale Studie, die sich mit begrifflichen Grundlagenfragen rund um Geschlechterkonzepte befasst, aber auch wissenschafts- und rechtspolitische Empfehlungen äußert. Meisterhaft handhabt die Autorin das Werkzeug des geduldigen Arguments.« (Petra Gehring, Die Zeit)
»Stock ist es zu verdanken, dass sie mit ihrem Buch so ziemlich jede Übertreibung aus den vergangenen Jahren der Genderdebatte zumindest einmal aus dem Weg geräumt und richtiggestellt hat.« (Dierk Saathoff, Jungle World)
»Ich stimme nicht mit allen Thesen und Gedanken überein, die Stock vorbringt. Aber sie liefert viele wichtige und gute Argumente und vor allen Dingen hilft ihre Auseinandersetzung zu verstehen, worum es überhaupt geht.« (Sigi Lieb, gesprächswert-Blog)