
Ein antisemitischer Cartoon aus dem Jahr 1967, eine schlechte Zeichnung mit Opfern (Schwarze und Araber), Tätern (Juden) und Rettern (die Dritte Welt), taucht plötzlich nach dem 7.10. bei jungen aktivistischen Studenten in Havard wieder auf und hat einen Skandal zur Folge. Für Paul Berman ein Anlass, darüber zu räsonieren, wie alles anfing und wie der Zionismus mit dem Bösen schlechthin identifiziert und dem vorgeworfen wurde, der afrikanischen Befreiung feindlich gesinnt zu sein und sich den Palästinensern gegenüber wie di e Nazis verhalten zu haben. Am Beispiel des Black Panther-Führers Stokely Carmichael, von dem das Slogan stammte »Nur ein toter Zionist ist ein guter Zionist«, beschreibt Berman sehr anschaulich, warum die Attraktivität der Protestbewegung trotz solcher Entgleisungen keineswegs gelitten hat. Provokation und Gewalt faszinierten die junge Generation, ohne dass jemand ein Problem mit Judenhass hatte, obwohl einige der wichtigsten Protagonisten 1968 Juden waren. Berman zeichnet eine Entwicklung nach, in der der intellektuelle Niedergang auch den einst brillanten Carmichael erfasste und sich seither in der universitären Welt ausbreitet.