Edition Tiamat
Pohrt, Wolfgang

Werke Band 1

Theorie des Gebrauchswerts, Seminarpapiere & Texte (1969-1980)

Werke Band 1
Critica Diabolis 268
Hardcover
592 Seiten
32 Euro
ISBN 978-3-89320-246-1
Leseprobe Bestellen

Enthält Pohrts theoretisches Hauptwerk »Die Theorie des Gebrauchswerts« (1995), sowie die ursprüngliche Fassung von 1976, seine frühen Texte über »Arbeit und Faulheit« und »Arbeiter und Kleinbürger«, sowie Vorträge über Jugendsoziologie, Sozialisationstheorie, über »Ten Years After« 1967 und über Émile Durkheims Regeln.
»Die Energie für das nächtliche Verschlingen von Büchern, die inzwischen nur noch in Seminaren mühsam durchgekaut und damit um ihren Gehalt gebracht werden, wurde gespeist aus der Wut über den Betrug am richtigen Leben, dessen Opfer man selbst werden sollte. Sie schloß die moralische Empörung über all jene ein, die zwei Weltkriege und den Faschismus widerstandslos über sich hatten ergehen lassen. Die intellektuelle Arroganz entsprang der richtigen Erkenntnis, daß die selbstmitleidige wie stets auch zu bedrohlichem Auftrumpfen bereite Dummheit kleiner Leute von den Untaten der KZ-Wächter ununterscheidbar geworden war.« Wolfgang Pohrt


Pressestimmen

»Das Ideal der linken Gesellschaftskritik, ob das nun vernünftig, naiv oder etwas ganz anderes ist, war immer: ohne Angst leben (Adorno), das heißt: die Drohung so zu minimieren, wie etwa Wissenschaft und Technik helfen, Naturgefahren einzugrenzen. Kaum ein publizistisches Werk hat in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zerfall der Protestbewegung der Sechziger dieses Ideal rücksichtsloser gegen die Welt und gegen sich selbst verfolgt als Pohrts Schaffen. (…) Pohrt schien keine Angst vor der Vergeblichkeit zu kennen; er dachte sie in der Ausweglosigkeit weiter, wie vieles, was ihm begegnete« (Dietmar Dath, FAZ)

»Ausgesprochen interessant für die Jetztzeit sind jene Passagen, in denen Pohrt den Zerfall der politischen Bewegung der 60er und 70er Jahre, verbunden mit dem Aufkommen der Alternativen beschreibt und kritisiert. Es lassen sich Mechanismen erkennen, die nicht nur in den kleineren oder größeren Politzirkeln jener Zeit zum Absterben der Widerständigkeit führten, sondern auch noch den heutigen Jargon der Diskriminierungssensibilität prägen – wobei die tatsächlichen Scheußlichkeiten und Ungerechtigkeiten der Gesellschaftsordnung unberührt geblieben sind.« (Jakob Hayner, junge welt)

»Seine provozierende und in brillanter Schärfe formulierte These vom Zerfall des Gebrauchswerts begründet Pohrt in einer eindringenden Interpretation des marxschen Rohentwurfs der Kritik der politischen Ökonomie. Er zeigt zunächst, daß Marx mit einem abstrakten und einem inhaltlich bestimmten Gebrauchswertbegriff arbeitet, wobei der erstere aus dem Verhältnis von Mensch und Natur als noch ungeschichtlichem Naturverhältnis, der zweite aus dem Kapital als historisch bestimmtem Produktionsverhältnis gewonnen sei.« (Stefan Breuer)

Verlagsvorschau Frühjahr 2024

Verlagsvorschau Frühjahr 2024