Edition Tiamat
Pohrt, Wolfgang

Werke Band 7

Das Jahr danach & Texte 1990-1992

Werke Band 7
Critica Diabolis 276
Hardcover
530 Seiten
30 Euro
ISBN 978-3-89320-255-3
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»Das Jahr danach« (nach der Wiedervereinigung) beginnt mit dem Rückblick auf das Staatsbesäufnis, wo die Menge sich die nationale Einheit andrehen ließ wie Rentner die Rheumadecke bei der Kaffeefahrt. Es beschreibt, wie aus der Verbitterung über die eigene Blödheit das neue Nationalbewusstsein wurde. Und es protokolliert den Übergang in eine andere Welt, die der Mumien, Monster, Mutationen. Wenn die auftraten oder eintraten, nannte man das einen »historischen Augenblick«. Geliefert wird ein Bericht aus der zeitlosen Schattenwelt, die keine Gegenwart kennt und deshalb auch keine Geschichte. Da
die Menschheit sich für den Spätkapitalismus entschied, lag es nur in der Natur der Sache, alle Erwartungen zu setzen in eine Nation, welche als Erfinderin des fabrikmäßig betriebenen Massenmords und als Verursacherin zweier Weltkriege Geschichte machte. So ist dieses Buch eigentlich eines über den Drang, sich ins Verderben zu stürzen, ohne dass es den Anspruch erhöbe, diesen Drang wirklich begreifen zu können.


Pressestimmen

»Beide Bücher {Bd. 6 und Bd 7] zusammen ergeben ein gehaltvolles und erschütterndes Panoptikum aus der Zeit, als die Zukunft abgeschafft wurde und die Dauerkrise der perspektivischen Vernunft ihre institutionelle Zementierung erfuhr. Aus der inneren Einheit hätte wohl nur dann kein reaktionäres Projekt werden können, wenn die gesellschaftliche Entwicklung der BRD grundsätzlich anders verlaufen wäre.« (Detlef Kannapin, Neues Deutschland)

»Das Jahr danach ist eines der bissigsten Bücher in diesem traurigen Herbst.« (Ultimo, Münster)

»Pohrt eckt mit seinem zuweilen rechthaberischen Kampf gegen den herrschenden common sense überall an.« (Profil, Wien)

»Die Deutschen sind für Pohrt, erst recht, seit sie wieder fürs ganze Deutschland einstehen dürfen, eine Ansammlung von Mumien, Monstren und Mutationen.« (Süddeutsche Zeitung)

»Pohrts Buch auswendiglernen oder hundertmal abschreiben.« (taz)

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