Seit 50 Jahren dreht sich nun schon Highway 61 Revisited auf den Plattentellern der Welt, aber Mark Polizzottis Buch zeigt all das auf, was man bisher überhört hat. Mit seinen durchdachten und kompetenten Analysen fasst er das Wissen über das Album zusammen und fügt neue Ideen und Details hinzu. Damit trägt er zu einem tiefen Verständnis darüber bei, wie dieser Meilenstein in der Musikgeschichte entstand. Das Buch bietet eine eigenwillige, fesselnde Einführung und beschert allen Dylan-Fans einige neue Einsichten.
Eike Geisel war nicht nur ein unnachgiebiger Kritiker des deutsch-jüdischen Verbrüderungskitsches und der Entsorgung deutscher Vergangenheit, sondern machte als Historiker mit seinen Arbeiten u.a. über den jüdischen Kulturbund und das Berliner Scheunenviertel aufmerksam. Dieser Band versammelt Geisels große essayistische Arbeiten wie über den Antisemitismus des »anderen Deutschland« und den Mythos vom Widerstand des 20. Juli.
Dieses Buch beantwortet die 197 am häufigsten in Deutschland gestellten Fragen. Darunter die Klassiker: »Woher kommen wir?« (Nr. 172) und »Wohin gehen wir?« (Nr. 21) Aber auch ganz neue Fragen wie »Ist die GdL eine Terrororganisation?« (Nr. 69) »Sind Kraniche Sozialschmarotzer?« (Nr. 137) oder »Gelten Paranüsse als behinderte Nüsse?« (Nr. 58) oder auch »Werden in Deutschland zu viele Fragen gestellt?« (Nr. 196).
Mark Fisher zeigt in seinen Essays, dass uns Gespenster einer Zukunft heimsuchen, die sich nicht einstellen will. Spuren dieser verlorenen Zukunft findet er bei David Peace, Goldie, John Le Carré, Christopher Nolan, Joy Division, Ghost Box, Burial und vielen anderen.
In diesem Band erweist sich Hunter S. Thompson als großer Briefeschreiber, dessen Prosa, wie The New Republic einmal schrieb, getränkt war von »einer Art Rimbaud‘schen Delirium«, wie es nur »wenigen Genies« eigen ist.
Bittermanns Kreuzberger Szenen fanden in Harry Rowohlt den perfekten Vorleser, nicht nur, weil er sowieso der beste Vorleser Deutschlands ist, sondern auch den Berliner Dialekt exakt beherrscht, der in solchen Geschichten nicht zu vermeiden ist. Harry Rowohlt hat zudem nicht einfach vorgelesen, sondern als Paganini der Abschweifung aus dem Buch mit seinen Anmerkungen, Anekdoten und Assoziationen große Kunst zum Anhören gemacht.
Tagsüber ist er Müllmann, nachts »Sapeur« – ein Mann aus dem Kongo in Dandy-Klamotten. Von morgens bis zum Sonnenuntergang lenkt er seine stinkende Fracht durch das Strassengewirr des 10.Pariser Arrondisments, die Bistro-Tischchen streifend, an denen die Bobos hocken, die Bourgeois Bohèmiens, und fünf Euro teuren Milchkaffee schlürfen. Die Poesie aus dem Müll ist so selbstverständlich wie die auf Hochglanz gewienerten, handgenähten Lederhalbschuhe.
Sophie Rois verleiht dem Briefeschreiber Thompson eine ganz neue und ganz eigene Stimme, die Harry Dean Stanton und Jim Jarmusch in nichts nachsteht, die ‘Fear and Loathing in Las Vegas’ eingelesen haben. Manche Briefe gehören zum Lustigsten, was die große amerikanische Literatur zu bieten hat.
Wiglaf Droste ist wieder und weiter unterwegs und begegnet den Zumutungen der Welt so kundig wie neugierig und auf elegante, charmante und sprachschöpferische Weise.
Nach siebzig Jahren geht Marcel Cohen zurück an einen Punkt, der für ihn das Ende der Welt bedeutete. Anhand einiger weniger Gegenstände und Fotos, die ihm geblieben sind, rekonstruiert er mit minimalistischen Stilmitteln in acht Porträts seine Erinnerung, ohne das Terrain der Tatsachen zu verlassen.