Edition Tiamat

Gesamtprogramm

Vom Hass zum Genozid

Das Dritte Reich und die Juden

Ein frühes Standardwerk über die Judenvernichtung, das in viele Sprachen übersetzt wurde, aber erst 70 Jahre danach auch auf Deutsch erscheint. Aus dieser ersten auf Dokumenten basierten Studie geht hervor, dass es sich bei der Judenvernichtung um einen beispiellosen Vorgang handelt oder, wie es Hannah Arendt ausdrückte, um »die schrecklichste Erfahrung unserer Generation«.

Der Trubel um Diversität

Wie wir lernten, Identitäten zu lieben und Ungleichheit zu ignorieren

Michaels behauptet in »Der Trubel um Diversität«, dass unsere Fokusierung auf die »Differenz« den Unterschied außer Acht lässt, auf den es wirklich ankommt: den Unterschied zwischen Reichen und Armen. Respektlos nimmt Walter Benn Michaels sich die vielfältigen Ausprägungen unserer Besessenheit vor – Affirmative Action, Multikulturalismus, Kulturerbe und Identität – und zeigt, dass Diversität keine Voraussetzungen für soziale Gerechtigkeit schafft. In einer Absage sowohl an die Linke als auch an die Rechte fordert er, wir möchten uns weniger um die unwichtigen Unterschiede der Kulturen kümmern als um das wirkliche Missverhältnis der Klassen und die Verteilung des Reichtums.

1945

Als die Amerikaner die Lager entdeckten

Zwei Kriegskorrespondenten gehörten zu den ersten, die die nationalsozialistischen Konzentrationslager betraten: Der US-amerikanische Schriftsteller und Journalist Meyer Levin und der französische Fotograf der Nachrichtenagentur AFP Éric Schwab. Beide folgten in einem Jeep der Vorhut der US-Armee und beide befanden sich auf der Suche: Der erste suchte das, was von der jüdischen Welt übrig geblieben war, der zweite suchte seine deportierte Mutter. Was sie vorfanden, zerstörte all ihre Hoffnungen, aber sie dokumentierten die ersten Momente der Entdeckung jenes Verbrechens, dessen Schockwellen die Welt erschüttert haben.

Ein nahezu perfekter Täter

Die Konstruktion des weißen Sündenbocks

Der Fall der Berliner Mauer hat die europäische Linke in Ratlosigkeit gestürzt. Auf dem Kampffeld der Ideen sind Fortschritt, Freiheit und Universalismus einer neuen, aus den USA importierten Triade gewichen: Geschlecht, Identität, “Rasse”. Progressive kämpften einst im Namen der Arbeiterklasse, der Dritten Welt und der Verdammten dieser Erde. Heute dominieren die Diskurse des Neofeminismus, Antirassismus und Postkolonialismus, die den weißen Mann als Feind auserkoren haben. Seine Anatomie macht ihn zum geborenen Raubtier, seine Hautfarbe zum Rassisten, seine Macht zum Ausbeuter aller »Unterdrückten«.

Wir Kleinbürger 4.0

Die neue Koalition und ihre Gesellschaft

Sichtbar wird das Kleinbürgertum immer erst, wenn es verhaltensauffällig wird, wenn es sich aus der bequemen und biederen Mitte an die Ränder begibt, mal auf die Seite der Revolte, meistens jedoch auf die Seite der Reaktion. Sichtbar wurde das deutsche Kleinbürgertum wieder einmal durch die Bewegung nach rechts in der Krise und durch die fundamentale Spaltung der Gesellschaft.

Der Kollaps der Modernisierung

Vom Zusammenbruch des Kasernensozialismus zur Krise der Weltökonomie

Das Buch ist 1991 erschienen, also vor genau 30 Jahren. »Soviel Ende war nie.« Mit diesem Satz beginnt eine furiose Analyse der Weltökonomie am Ende des 20. Jahrhunderts. Und was niemand mehr für möglich gehalten hätte: die theoretische Keimzelle, aus der Robert Kurz seine Auseinandersetzung entwickelt, ist die politische Ökonomie eines gewissen Karl Marx. Es ist verblüffend zu sehen, welche analytische Kraft nach wie vor in diesem Konzept steckt, wenn ein überlegener Kopf damit arbeitet. Mit ihm fällt nicht nur auf das Ende des »real existierenden Sozialismus« ein neues Licht, sondern auch auf seine Zerfallsprodukte.

Werke Band 9

FAQ – Frequently Asked Questions 2004

Der 3. Oktober 2003 war einem Berliner Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus Anlass, eine Veranstaltung mit Pohrt und Broder zu organisieren. (Die Debatte zwischen den beiden wurde in dem vorliegenden Band dokumentiert.) Man hatte sich Zuspruch und Bestätigung von ihm erhofft, eindringliche Appelle des Inhalts etwa, dass man nicht nachlassen dürfe im Kampf gegen deutsche Eigenheiten wie Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus etc. Umso größer die Enttäuschung, als Pohrt die aktuelle Gefährlichkeit solcher Feinde und damit die Notwendigkeit des Kampfes gegen sie in Zweifel zog.

Die Untiefen des Postkolonialismus

Die zentralen Herausforderungen für die Erinnerung an den Holocaust scheinen inzwischen weniger von rechts als von links zu kommen. Insbesondere von postkolonialer Seite wird die Vernichtung der europäischen Juden regelmäßig relativiert. Während die rechten Versuche, die Präzedenzlosigkeit des Holocaust in Frage zu stellen, völlig zu Recht große Empörung nach sich ziehen, sind die postkolonialen Anwürfe akzeptierter Bestandteil der Debattenkultur. In den Beiträgen dieses Jahrbuchs wird dieser Entwicklung sowie den Hintergründen, Ursachen und Dynamiken der postkolonialen Auseinandersetzung mit dem Holocaust nachgegangen.

Selbstporträt in Schwarz und Weiß

Unlearning Race

Eine Auseinandersetzung mit der Art und Weise, wie wir uns selbst sehen und definieren. »Selbstporträt in Schwarz und Weiß« ist die Geschichte einer amerikanischen Familie, die sich über mehrere Generationen hinweg verändert auf ihrer Suche nach dem, was es heißt schwarz zu sein, und dem, was als weiß angenommen wird.

Chaos, Glück und Höllenfahrten

Eine autobiographische Schnitzeljagd

Wiglaf Droste hat Zeit seines Lebens immer wieder autobiographische Erzählungen verfasst, die verstreut veröffentlicht wurden, zusammen aber eine Schnitzeljagd durch sein wildes Leben ergeben.

Verlagsvorschau Herbst 2024

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