Edition Tiamat

Gesamtprogramm

Die Untiefen des Postkolonialismus

Die zentralen Herausforderungen für die Erinnerung an den Holocaust scheinen inzwischen weniger von rechts als von links zu kommen. Insbesondere von postkolonialer Seite wird die Vernichtung der europäischen Juden regelmäßig relativiert. Während die rechten Versuche, die Präzedenzlosigkeit des Holocaust in Frage zu stellen, völlig zu Recht große Empörung nach sich ziehen, sind die postkolonialen Anwürfe akzeptierter Bestandteil der Debattenkultur. In den Beiträgen dieses Jahrbuchs wird dieser Entwicklung sowie den Hintergründen, Ursachen und Dynamiken der postkolonialen Auseinandersetzung mit dem Holocaust nachgegangen.

Selbstporträt in Schwarz und Weiß

Unlearning Race

Eine Auseinandersetzung mit der Art und Weise, wie wir uns selbst sehen und definieren. »Selbstporträt in Schwarz und Weiß« ist die Geschichte einer amerikanischen Familie, die sich über mehrere Generationen hinweg verändert auf ihrer Suche nach dem, was es heißt schwarz zu sein, und dem, was als weiß angenommen wird.

Chaos, Glück und Höllenfahrten

Eine autobiographische Schnitzeljagd

Wiglaf Droste hat Zeit seines Lebens immer wieder autobiographische Erzählungen verfasst, die verstreut veröffentlicht wurden, zusammen aber eine Schnitzeljagd durch sein wildes Leben ergeben.

Terrorsprache

Aus dem Wörterbuch des modernen Unmenschen

Es herrschen Parole und Gestammel, formatiert, entleert und gemein. Das »Wörterbuch des modernen Unmenschen« will helfen, aus der Phrase wieder in die Sprache, aus dem Reflex wieder in den Gedanken zu finden. Wer sich denunziert findet, ist eingeladen, nach den Gründen zu suchen.

Multikulturelle Gesellschaft & Rassismus für den gehobenen Bedarf

Zwei Vorträge

»Im Maße, wie eine verblödende Gesellschaft sprachlos wird, werden die Texte und Reden mit der Vokabel Kultur gespickt, wobei es sich mit der Kultur wie mit dem Geld verhält, über das man redet, wenn man es nicht besitzt. Zumal in Deutschland erkennt man den Banausen am besten daran, daß er sich selbst für gebildet hält und die Kultur für eine äußerst wichtige und bedeutende Sache.« (Wolfgang Pohrt)
Zwei Texte, die den Blick auf die aktuellen Debatten in der Gesellschaft schärfen.

Werke Band 8.2

Brothers in Crime. Die Menschen im Zeitalter ihrer Überflüssigkeit

Über die Auflösungstendenzen der Gesellschaft: Schon 1992 hatte Pohrt unter Berufung auf den Horkheimer-Satz, wonach die gesellschaftliche Herrschaft »aus ihrem eigenen ökonomischen Prinzip heraus in die Gangsterherrschaft« übergehe, die aktuelle Entwicklung beschrieben.

Werke Band 8.1

Harte Zeiten. Texte 1992-1997

Wie wenn zwischen der geographischen und der politischen Gestalt ein gesetzmäßiger Zusammenhang bestünde, nahm die Bundesrepublik im Maße, wie sie auf der Landkarte wieder mit dem deutschen Reich kongruierte, auch dessen Wesenszüge an. Was als Rückfall in die Vorgeschichte erschien, war die Konsequenz des Fortschritts. Geändert hat sich seither nur, daß die Entwicklung an Stetigkeit gewann, was sie an Dynamik verlor.

Wedding sehen und sterben

Geschichten aus dem Bermuda-Dreieck Berlins

Endlich der lang ersehnte vierte Band von Heiko Wernings großer Wedding-Saga.

»Ach, glücklich der Kiez, der einem Chronisten eine Heimstatt bietet wie diesem mit allen Wassern der literarischen Satire gewaschenen Menschenfreund.«
(Jess Jochimsen)

Generation Beleidigt

Von der Sprachpolizei zur Gedankenpolizei. Über den wachsenden Einfluss linker Identitärer. Eine Kritik

Fourests Buch wird »stündlich aktueller. Es ist das Buch zum Verständnis einer Debatte, die aus dem Ruder gelaufen ist. Doch wem nützt es, stets auf die ethnische Zugehörigkeit von Menschen zu verweisen, um darüber zu bestimmen, wer im öffentlichen Diskurs die Stimme erheben darf? Wie sinnvoll ist das? Und wohin führt es?« (Johanna Adorján, Süddeutsche Zeitung)

Der eingebildete Rassismus

Islamophobie und Schuld

Seit mehr als dreißig Jahren macht der Begriff der »Islamophobie« jedes kritische Wort gegen den Islam zunichte. Er verbietet den Menschen im Westen den Mund und disqualifiziert die reformerischen Muslime. Eine große Religion wie der Islam ist nicht auf ein Volk reduzierbar, denn seine Berufung ist universell. Ihm die kritische Prüfung zu ersparen, der das Christentum und das Judentum sich seit Jahrhunderten unterziehen, hieße, ihn in seinen gegenwärtigen Schwierigkeiten einzuschließen. Und seine Gläubigen für immer zu Opfern zu verurteilen, die jedweder Verantwortung für die in seinem Namen verübten Verbrechen enthoben bleiben.

Verlagsvorschau Frühjahr 2024

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